Glücklicherweise liegt Schönheit im Auge des Betrachters. Die Nackten Köpfe der Puten, vor allem die der Hähne, wirken nicht wirklich ansehnlich. Dennoch sind es sehr nützliche und auch imposante Tiere. Die Ahnen der zahmen Puten stammen aus dem Gebiet der USA und Mexiko. 1524 gelangten sie über Spanien nach England, 1533 nach Deutschland. Der Direktor und Begründer der ersten staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Geflügelzucht in Halle-Cröllwitz, A. Beeck, gilt als Herauszüchter der Cröllwitzer Pute. Ausgangstiere waren im Jahre 1910 Kupferputen und belgische Ronquières-Puten, weil sie dem Züchter aus Gründen der Größe, Wirtschaftlichkeit und Fleischqualität besonders wertvoll erschienen. Die männliche Pute wird "Kauder" genannt. Wenn der Puter "spricht", klingt das in etwa so:"Kauder Kauder". Daraus leitet sich das Wort "Kauderwelsch" ab. Das interessante Zeichnungsbild der Cröllwitzer Puten kommt dadurch zustande, dass jedes Braun, Bronze und Schwarz ausgefallen ist. Jede Feder erscheint daher rein weiß. Die tiefschwarze “Endsäumung” ist dabei erhalten geblieben. Auf diese "Endsäumung" erfolgt jedoch noch einmal ein schmaler weißer Streifen. Das Gewicht des Hahnes beträgt 6-8 kg und das der Henne 4-5 kg. Cröllwitzer Puten verkörpern den leichten Landputenschlag, die Legeleistung liegt bei 20-40 Eiern pro Jahr, mit einem Bruteier-Mindestgewicht von 70 g. Die Schalenfarbe der Eier ist gelbbräunlich mit dunkelbraunen und rauen Punkten.